Burgstallsage


Über den Burgstall zieht um Mitternacht in dunklen Nächten die wilde Jagd. Alte Leute haben oft das Toben, Peitschenknallen, Schreien und Schießen gehört. Seitdem man aber um den Burgstall den Wald gerodet hat, hat sich das wilde Heer dort nicht wieder gezeigt. Auch einen Reiter ohne Kopf, der auf einem Schimmel sitzt, hat man des Öfteren gesehen. Wo die Burg stand, liegt in der Tiefe viel Gold in einer großen Braupfanne. Wer mit einem schwarzen Ziegenbock, der kein weißes Haar haben darf, zur Zeit des Vollmonds, nachts 12 Uhr, dort hinkommt, der kann den Schatz heben.

Irrlichter erscheinen nicht selten und locken den, der ihnen nachgeht, in Sumpf und Morast. Einmal kam ein Bauer in den Burgstall und sah ein Feuer brennen. Er ging näher, bemerkte aber niemand. Da seine Pfeife ausgegangen war, nahm er ein Stück Holzkohle und legte es zum Anzünden auf die Pfeife. Am nächsten Morgen fand er die Kohle in ein Goldstück verwandelt. Eine Herde Schweine, die dort gehütet wurden, waren trotz aller Mühe nicht durch den Burghof und das Tor zu bringen. Ein Mann ist einmal die ganze Nacht in den Wäldern des Burgstalls herumgeirrt, ohne sich herauszufinden.