Seegrehna mit Bleesern liegt etwa 8,5 km südwestlich von Wittenberg. Es ist ein typisches Straßendorf mit einer Gesamtfläche von 2.745 ha und einer Höhenlage von 69 m NN.
2009 betrug die Einwohnerzahl 874.
Seegrehna wird erstmals 1377 urkundlich als Seregrene (aso. Zagorane = Leute, die hinter dem Berg wohnen oder aso. Zegrane = ein mit Feuer gerodetes Land) erwähnt. Deutsche Siedler gründeten den
Ort im 12./13. Jahrhundert. Seegrehna war der Kapelle zum Heiligen Leichnam in Wittenberg zinspflichtig. Luther, Karlstadt und andere Persönlichkeiten der Reformationszeit weilten öfter im Dorf.
Erste Zeugnisse der Vergangenheit lassen sich aus der mittleren Steinzeit
8000 – 4500 v.u.Z., gefunden auf dem Butterberg östlich von Seegrehna, nachweisen.
Des Weiteren sind in der Gemarkung Seegrehna (1823 ha Flur) aus der Jungsteinzeit 4500 – 1800 v.u.Z., der Bronzezeit 1800 – 700 v.u.Z., der Vorrömischen Eisenzeit 700 v.u.Z. – Beginn u.Z. und der
Römischen Eisenzeit Beginn u.Z. – 400 u.Z. Funde zu vermelden. Mit dem Abzug germanischer Völker, erfolgte ab 6. Jahrhundert eins aus dem böhmischen Raum elbabwärts führende slawische Besiedlung
unsere Gegend.
Im 8. und 9. Jahrhundert verstärkte sich diese Besiedlung, wobei unsere slawische Urbevölkerung zum Stamm der Nizici angehörte. In dieser Zeit erfolgte der Bau zweier Burgwallanlagen, einmal der
so genannte Burgstall bei Seegrehna (slawischer Name Grodisti – bedeutet Ort, wo eine Burg steht) im Nordwesten von Seegrehna und einmal die Wasserburg bzw. im Volksmund auch Schlossgarten
genannt im Nordosten der Domäne Bleesern.
Im 10. Jahrhundert erfolgte die Eroberung und Unterwerfung der Slawischen Bevölkerung. Die slawische Burgwallanlage Grodisti (mit Vor- und Hauptburg Größe 11,8 ha) wurde Zentrum eines
Burgwardbezirkes und in der Kaiserurkunde Otto I vom 12.04.965 als Grodisti erwähnt. Der Burgward Grodisti wurde beauftragt den Zehnten vom gesamten Honigzins an ein Kloster in Magdeburg
abzuführen.
Deutsche Siedler gründeten den Ort im 12./13. Jahrhundert. Seegrehna war der Kapelle zum Heiligen Leichnam in Wittenberg zinspflichtig. Luther, Karlstadt und andere Persönlichkeiten der
Reformationszeit weilten öfter im Dorf.
1547 ist schon das heutige Stadtgut als Rittergut nachweisbar mit dem nördlich gelegenen, schon 1306 erwähnten Vorwerk Bodemar. Der Rat der Stadt Wittenberg erwirbt das Rittergut in Seegrehna um
1620. Es ist heute noch im Besitz der Stadt.
Bleesern entstand in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts als Burgward. Mit dem Ausbau Wittenbergs zur sächsischen Herzogsresidenz im 14. Jahrhundert wurde die Burg zum herzoglichen, später
kurfürstlichen Vorwerk. Nach 1816 mit der Zugehörigkeit zu Preußen wurde das Gestüt zur Domäne, zu der auch die Vorwerke in Hohenroda und Klitzschena zählten.
Als ältestes in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhaltenes Gestüt des mitteldeutschen Raums und eine der ältesten derartigen Anlagen überhaupt ist Bleesern eines der wichtigsten Denkmale der
historischen Pferdezucht in Deutschland.