Seegrehna hatte 3 Rittergüter. Dieses Rittergut gehörte einem Bernhard Brambach in Wittenberg, das nach dessen Tod im Jahre 1554 an den Landesfürsten zurückfiel.Danach wurde es als freies Gut verkauft. Es verblieb fast 200 Jahre, bis 1774 in Besitz des Geschlechts der Brücks.
Nach vielen Umbauten ist der gestalterische Anspruch des einstigen Rittergutes nur noch zu erahnen. Letztmalig wurde die Fassade des schlichten und im Kern wohl spätbarocken Herrenhauses vor kurzem saniert. Bemerkenswert und regional einmalig ist die barocke Toranlage mit ihren plastischen Verzierungen. Die aus dem örtlich nicht vorkommenden Sandstein gefertigte Durchfahrt hat ein schönes profiliertes Sandsteingesims in barocken Portionen. Die Durchfahrt mit Stichbogen wird in den Zwickeln mit reliefierten Palmwedeln und einem Schlussstein mit Wappenkartusche geschmückt, sie ist inschriftlich mit 1750 datiert. Links daneben existiert eine kleine separate Pforte.
Die bekannte Geschichte des Rittergutes in der Lindenstraße reicht zurück in das 16. Jahrhundert. Gregor Brück, ein Vorfahre Johann Wolfgang von Goethes und Kanzler der sächsischen Kurfürsten Friedrich III. und seines Bruders Johann des Beständigen, erwarb das Rittergut um 1540 aus dem Besitz der vermögenden Wittenberger Bürgerfamilie Brambalg. Für gut zweihundert Jahre blieb es im Besitz der bedeutenden Wittenberger Gelehrtenfamilie.
Kurz nach 1750 wurde der Besitz nach Erbschaftsstreitigkeiten veräußert und wechselt in den kommenden Jahrzehnten mehrfach den Eigentümer. 1754 war ein Kammerrat Wiesigk der Besitzer. Unter Wiesigk, vielleicht auch schon durch die Brücks, wurde die hochwertige Portalanlage geschaffen. Später folgen Wilke und Picht.
Geschichtliche Bedeutung erlangte es noch einmal 1818, als es Franz Adolph von Behringer erwarb, ein natürlicher Sohn des Fürsten Franz von Anhalt – Dessau und der Gärtnerstochter Luise Schoch. Nach Behringers Tode 1834 wurde das Rittergut in mehrere Bauernwirtschaften aufgeteilt.
Quelle: Matthias Prasse -Arkadien am Elbstrom